Durch die Waffeninitiative keine Verminderung der „Häuslichen Gewalt“

Sicherheit ist ein zentrales Bedürfnis – eine gewaltfreie Gesellschaft ein nicht erfüllbarer Wunsch von uns allen. Auch müssen weitere Schritte unternommen werden, um die häusliche Gewalt zur reduzieren. Doch dazu ist diese Initiative der falsche Weg, ich will Ihnen gerne erläutern, warum dies so ist.

Gemäss Untersuchungen erfährt jede fünfte Frau in der Schweiz mindestens einmal im Leben körperliche, psychische oder sexuelle Gewalt durch ihren Partner. Meist beginnt Häusliche Gewalt im Kleinen. Mit der Zeit häufen sich die gewalttätigen Vorfälle.

Wie Erfahrungen zeigen wird jedoch bei häuslicher Gewalt sowie Beziehungsdelikten das zur Waffe, was eigentlich nicht als Waffe vorgesehen ist. Im Affekt wird benutz, was gerade in greifbarer Nähe ist wie Messer, schwere Gegenstände oder die blossen Hände. In den allerseltensten Fällen wird jedoch eine Schusswaffe verwendet. Diese Tatsache wurde auch von der Fachstelle Häusliche Gewalt des Knt. TG bestätigt,

Eine Polizistin kam im letzten Jahr zwar wöchentlich mindestens einmal wegen häuslicher Gewalt in Einsatz, aber nie, in keinem Fall wurde mit einer Schusswaffe gedroht. – Auch sie ist überzeugt, dass die sogenannte „Waffenschutzinitiative“ rein gar nichts nützt und unnötig ist.

Wenn Initianten argumentieren, dass ein zentrales Waffenregister der Polizei die Arbeit erleichtere, und so die Beamtinnen und Beamten eher wüssten, was auf sie zukomme, wenn sie bei häuslicher Gewalt einschreiten müssten, muss entgegen gehalten werden, dass schon heute alle Kantone solche Waffenregister führen und die Daten schon heute bei Bedarf weitergeleitet werden..

Die Häusliche Gewalt und Beziehungsdelikte müssen ganz anders und von Grund auf angegangen werden.

– Einerseits präventiv durch die Vermittlung von Werten und einer bewussten Erziehung schon in der frühen Kindheit. Gegenseitige Achtung und Respekt, dass Probleme angesprochen und nicht nur verdrängt werden, müssen von klein auf den Kindern vorgelebt, vermittelt und dadurch verinnerlicht werden. Menschen brauchen wieder mehr gegen-seitige Achtung und Respekt voreinander und das schon bevor sie eine Partnerschaft eingehen.

– Andererseits müssen Grundkonflikte erkannt und angegangen werden. Das Opfer muss geschützt werden, der oder die Täterin muss zur Verantwortung gezogen werden, d.h., die bestehenden Gesetze müssen richtig umgesetzt werden.

Der Kanton Thurgau hat zur Bekämpfung der „Häuslichen Gewalt“ seit 2003 eine Fachstelle und eine Fachgruppe „Häusliche Gewalt“ eingesetzt, die sehr wertvolle Arbeit leistet.  Anderseits gilt es zu überlegen, was die Hintergründe von „Häuslicher Gewalt“ sind, wo und wann Konfliktpotential entsteht. – Denn Gewalt kommt nicht von den Waffen, sondern von der Gewaltbereitschaft des Menschen.

Deshalb ist die Initiative ein Missbrauch eines Themas, die bei Annahme dazu führen würde, dass die wirklichen Probleme nicht ernsthaft gelöst werden. Ernüchterndes Fazit: Mit dem Wegsperren der Waffen lässt sich häusliche Gewalt nicht verhindern. – Aber Armeegegner wollen unter dem Deckmantel von Scheinargumenten der Armee eins auswischen und erreichen damit genau das Gegenteil von dem, was sie begründen, nämlich ein weiteres Stück Abbau der Sicherheit.

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