Interpellation: Nächste Landesausstellung in der Ostschweiz

Vorwärtsstrategie

Unser Kanton und die Ostschweiz brauchen die Auseinandersetzung mit Ideen, um vorwärts zu kommen. Es braucht Leute, die mit Visionen voran gehen. Es braucht den Mut, die Idee einer Landesausstellung zu kommunizieren, resp. ernsthaft zu prüfen. Es geht um Impulse und die Identität der Schweiz.

Frühzeitig planen für nachhaltigen Nutzen

Eine Landesausstellung ist immer ein umstrittenes Projekt. Ein solches Grossprojekt bringt nicht nur Nutzen sondern auch Lasten. Ein ökonomisch und ökologisch sinnvolles Projekt braucht sehr viel Vorlaufszeit. Die zur Umsetzung der Idee notwendige Zeit darf nicht der Angst vor Skeptikern geopfert werden. Wir wollen nicht warten, bis „Retter“ wie Solari und Steinegger wieder unverzichtbar sind, bis wir nur noch zuschauen können, wie Notaktionen zu einem vergänglichen Spektakel führen. Wir sollten jetzt die Möglichkeit prüfen, eine für den Thurgau und die Ostschweiz einmalige Chance zu ergreifen, eine nachhaltig wirkende und nutzbare, langfristig vermarktbare Landesausstellung durchzuführen. Im Wissen, dass eine Landesausstellung finanziell ein „grosses Ding“ ist, erwarte ich bei guter Planung durch solche Investitionen für den betreffenden Landesteil multiple wirtschaftliche Impulse.

Ich frage den Regierungsrat an, ob er bereit ist, selbstbewusst eine Vorprüfung der Idee einer Landesausstellung z.B. auf der Achse „Schaffhausen – Unter- / Bodensee und eventuell Rheintal“ federführend an die Hand zu nehmen?

Begründung:

Als Kantonsrat Urs Schneider 2002 mittels einer Motion einen Expo.XX-Fonds vorschlug, waren die Reaktionen in der 2003 geführten Diskussion sehr unterschiedlich. Der Expo-Idee wurde damals grundsätzlich Sympathien entgegengebracht, einen Fonds zu bilden erachtete man jedoch als wenig wirkungsvoll… oder anders herum gesagt, er war mit seiner Idee noch zu früh.

Für solch visionäre Projekte braucht es in der Regel mehr als einen Anlauf. Jetzt ist jedoch die Zeit gekommen, die Herausforderung anzupacken. Ich unternehme einen weiteren Versuch, denn eine Landesausstellung bringt aufgrund der Erfahrungen der Expo.02:

  • über 10 Millionen Besucherinnen und Besucher in die Region
  • die einmalige Plattform für den Kanton Thurgau die Qualität der Landschaft und seine Produkte zu präsentieren
  • immense Investitionen, die sonst in einen anderen Landesteil fliessen, werden von schweizeri-schen Investoren in Infrastrukturen des Thurgaus getätigt
  • verstärkt geforderte Kreativität – z.B. in die langfristig, dringend notwendige, verkehrstech-nische Erschliessung des Oberthurgaus
  • einen Startschuss zur Neuausrichtung, Entwicklung und Vermarktung des Tourismus
  • dringend notwendige Impulse
  • Öffnung des Blicks für Machbares
  • ein gestärktes Zusammengehörigkeitsgefühl

Was braucht die Ostschweiz heute?

  • Sie braucht den Mut für ein gemeinsames, grosses Projekt mit nachhaltigem Nutzen.
  • Sie braucht den Glauben an eine erfolgreiche Realisierung.

Was hat der Thurgau, die Ostschweiz für Trümpfe?

  • Die Ostschweiz, gemeint sind Schaffhausen, Thurgau und St. Gallen, grenzen an Baden – Württemberg, Bayern, an Vorarlberg und an das Fürstentum Liechtenstein. Dies erhöht die internationale Beachtung einer schweizerischen Landesausstellung.
  • Die Ostschweiz hat als verbindendes Element den Boden- und Untersee.
  • Die Bodenseeregion hat eine gemeinsame Kultur.
  • Die Bodenseeregion hat mit dem Thurthal ein sehr attraktives Hinterland.
  • Die Bodenseeregion hat viele, wenig beachtete Sehenswürdigkeiten.
  • Die Bodenseeregion hat eine viel zu wenig bekannte, ausgezeichnete Lebensqualität.
  • Die Region hat die Möglichkeit, Investitionen der Gartenschau 2017 ein zweites Mal zu nutzen.
  • Zwei Grossanlässe in kurzer Folge vergrössern die Chance der Nachhaltigkeit. 

Warum soll die Idee einer Landesausstellung jetzt geprüft werden?

  • Jede Generation soll das „Gemeinschaftserlebnis Schweiz“ erleben dürfen.
  • Es braucht den Willen zu erfragen, ob die Zeit dafür gekommen ist.

Vor 15 Jahren prüften Wirtschaftskreise die Idee einer Landesausstellung in der Ostschweiz. Wie es sich bald zeigte, hatten sie diese Idee – etwa acht Jahre vor dem ursprünglich vorgese-henen Zeitpunkt zu spät aufgenommen und mussten sie deshalb schnell fallen lassen. Diesmal sind wir rechtzeitig am Ball!

  • Ich möchte eine Landesausstellung, die nachhaltig ist, die bleibende positive Spuren hinterlässt und damit das investierte Geld auch Wert ist. Es soll mehr als nur Spektakel sein. Die Vorbe-reitung eines solch ehrgeizigen Planes braucht viel Zeit. Jetzt haben wir sie noch! 

Befassen wir uns mit dieser Vision jetzt, rechtzeitig! Ich bin überzeugt, die Zeit ist reif dafür.

Anmerkung:

Die Zeit ist gekommen anzupacken. Brauchen wir drei oder vier Anläufe, wage ich zu behaupten, wird es wieder zu spät sein, sprich: „Der Zug ist dann einmal mehr abgefahren“.

Verena Herzog, Frauenfeld

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