ThurgauerZeitung: «Intervention wäre riesiger Fehler»

Die Thurgauer SVP-Nationalrätin Verena Herzog war als Kantonsrätin Erstunterzeichnende des Vorstosses für die Abschaffung des Frühfranzösisch.
Verena Herzog, sind Sie froh, dass der Grosse Rat auf Ihrer Linie ist?
Ich bin beruhigt, dass die Vernunft obsiegt hat. Wie neuste Untersuchungen in Basel-Land zeigen, schaut mit zwei Fremdsprachen in der Primarschule zu wenig für die Kinder heraus. Wenn man Französisch auf der Oberstufe kompakt lehrt, bleibt mehr haften. Wichtig ist, dass Schüler in Deutsch und Mathematik besser werden. Das fordern auch weiterführende Schulen und Lehrmeister.
Ist die Sache in trocknen Tüchern?
Beide Seiten werden versuchen, für ihre Sache zu kämpfen. Bleibt es beim Entscheid vom Mittwoch, kommt es wohl zu einer Volksabstimmung.
2006 ging eine solche zu Gunsten von zwei Fremdsprachen aus.
Unterdessen haben wir zehn Jahre mehr Erfahrung. Und die zeigt: Zwei Fremdsprachen auf der Primarstufe sind zu viel. 2006 waren übrigens auch die Primarlehrer für zwei Fremdsprachen, heute ist es eine Mehrheit nicht mehr.
Westschweizer Politiker fordern eine Intervention des Bundes.
Das wäre ein riesiger Fehler, die Volksschule ist in der Hoheit der Kantone. Ein Eingriff würde nicht goutiert werden.
Argumentiert wird, der nationale Zusammenhalt sei gefährdet.
Wenn unser Zusammenhalt davon abhängt, wann unsere Kinder mit dem Französischlernen beginnen, ist das beschämend. Entscheidend sind die Kenntnisse am Ende der Volksschule. Um den Spracherwerb zu fördern, habe ich 2014 einen Vorstoss eingereicht, der Austauschprogramme zwischen den Sprachregionen forcieren soll. (seb.)
http://www.tagblatt.ch/ostschweiz/thurgau/kanton/Intervention-waere-riesiger-Fehler;art123841,4974237

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