Leserbrief NZZ: Trojanisches Pferd

Trojanisches Familienpferd
NZZ-Artikel 1.Februar „Flächendeckender Service public für die Familien“
Bundesrat Alain Berset spielte in der „Arena“ vom 1. Februar die Folgekosten des Familienartikels herunter, Matthias Kuert Killer, Leiter Sozialpolitik Travail Suisse, verschwieg sie, obwohl er gleichentags in der NZZ den „flächendeckenden Service public“ mit massiven finanziellen Konsequenzen verlangte. Es müsste mit Zusatzausgaben von 4.4 Milliarden Franken gerechnet werden. Dies unter den Teppich zu kehren ist so verwegen wie die Falschbehauptung, die Schweiz sei familienpolitisch ein Entwicklungsland. Wer so argumentiert, gibt indirekt zu, dass der Familienartikel dazu dienen soll, eine landesweite und zentral gesteuerte Rundumversorgung zu gewährleisten. Das wäre nicht nur unnötig teuer, sondern ist auch nicht zu Ende gedacht. Die von der Initiative verursachen höheren Sozialausgaben und schliesslich die steigende Steuerlast würden Eltern des Mittelstandes zwingen, ein Zweiteinkommen zu generieren und die Kinder fremd betreuen zu lassen. Damit wäre beerdigt, was den Initianten angeblich so wichtig ist, nämlich die elterliche Wahlfreiheit, sich eigenverantwortlich für ein Familienmodell zu entscheiden. Der trügerische und finanziell nach oben offene Familienartikel ist als Trojanisches Pferd abzulehnen.

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