Medienkonferenz SVP Thurgau

Bildung und Familienförderung: Was will die SVP?
Von Verena Herzog, Kantonsrätin, Frauenfeld  21.Juli 2011

Wie können wir den von Generationen erschaffenen Wohlstand erhalten oder vermehren? Zwei wesentliche Grundvoraussetzungen dazu sind:

  1. eine gut funktionierende, leistungsfähige Gesellschaft und 
  2. eine gesunde, konkurrenzfähige Wirtschaft mit einem starken Werkplatz Schweiz.

Das Fundament für diese Voraussetzungen liegt in der Bildung der jetzigen jungen Generation und in der Verantwortung der Familie. Die Bildungs- und Familienpolitik von heute ist somit auch Wirtschaftspolitik von morgen. Durch dieses Bewusstsein haben heute die Bildungs- und Familienpolitik auch für die SVP, als starke Gewerbe- und Wirtschaftspartei, einen hohen Stellenwert.

Grundsätzlich verfügt die Schweiz über ein gutes Bildungssystem. Vor allem das duale Bildungssystem ermöglicht den Jugendlichen weite Perspektiven. Viele Lehrmeister und auch weiterführende Schulen beklagen sich jedoch, dass die Lücken bei den mathematischen Grundlagen, im sprachlichen Ausdruck und der Rechtschreibung gross sind und zu wenig brauchbare Allgemeinbildung vorhanden ist. Zudem fehle es bei den Schulabgängern oft an einer guten Arbeitshaltung. – Für die SVP ist deshalb zentral, dass die Qualität und der Inhalt der Ausbildung unserer Jugend besser auf die Bedürfnisse und Anforderungen von Gewerbe und Wirtschaft ausgerichtet werden müssen. Gefragt sind mehr Arbeits- und Lernsystematik und ein solides Fundament in den Grundkompetenzen Mathematik, den Naturwissenschaften, Deutsch und auch den handwerklichen Fertigkeiten. Dazu muss der Lehrplan dringend entschlackt und die Schule nicht andauernd mit neuen Aufgaben, die eigentlich in der Verantwortung der Eltern liegen, zusätzlich befrachtet werden. Durch die unzähligen Reformen wurde das Mass aller guten Dinge überfüllt.

Einerseits wurden z.B. durch die Einführung der zweiten Fremdsprache in der Primarschule die Anforderungen an die Kinder erhöht, andererseits wurde durch die Integration möglichst aller Kinder mit Verhaltens- und Schulschwierigkeiten die Schule mehr belastet und das Niveau gesenkt. Diese Voraussetzungen erschweren den Unterricht und erfordern starke Lehrerpersönlichkeiten, die als solche Allrounder gar nicht mehr ausgebildet werden. Um die Schüler besser auf ihr Berufleben vorzubereiten, sollte den Sek-G Lehrern (frühere Reallehrer) durch eine spezifische Ausbildung das Werken wieder vermittelt werden. Diese Ausbildungen müssen dahingehend in den Pädagogischen Hochschulen dringend angepasst werden.

 

Die Basis für  den Erfolg  der Kinder sind in erster Linie die Eltern. Die SVP will die Familie als wichtigstes soziales Netz unserer Gesellschaft stärken. Die Hausfrau und Mutter – oder auch der Hausmann und Vater – darf in unserer Gesellschaft nicht weiter als minderwertig abgestempelt werden, sondern verdient Wertschätzung. – Junge Familien sollen motiviert werden, ihre schönste und zugleich wichtigste Aufgabe im Leben, die Erziehung und Begleitung ihrer Kinder, wenn immer möglich in Eigenverantwortung wahrzunehmen. Eltern, die ihre Kinder selbst betreuen und erziehen, dürfen nicht weiter diskriminiert und steuerlich benachteiligt werden. Deshalb setzt sich die SVP aus familienpolitischen und volks-wirtschaftlichen Gründen für die steuerliche Begünstigung aller Eltern mit Kindern ein, egal ob sie in Eigenverantwortung oder fremd betreut werden.

Zusammenfassend: Damit das Gewerbe und die Wirtschaft weiterhin über genügend und gut ausgebildete Schweizer Arbeitskräfte verfügen und der Wohlstand beibehalten werden kann, ist die Politik gefordert, die Weichen in der Bildung wieder in die richtige Richtung zu stellen. Gleichzeitig ist die Politik auf-gefordert, die Familien ohne Wenn und Aber  zu stärken, als Basis für eine gesunde Entwicklung der Kinder und der Jugendlichen.

Deshalb ist es wichtig, dass sich auch bürgerliche Politikerinnen und Politiker in Bern in Bildungs- und Familienfragen engagieren. Denn die Bildungs- und Familienpolitik von heute ist die Wirtschaftspolitik von morgen.

 

 

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