Referat Anpassung Stadtbustarife

Sehr geehrter Herr Gemeinderatspräsident, geschätzte Damen und Herren des Stadt- und Gemeinderates
Preiserhöhungen sind nie beliebt und dürfen nur erfolgen bei wirklichem Bedarf. Zu Bedenken gilt bei den Bus- und Bahntarifen, dass der ÖV im Verhältnis zum Kostenaufwand immer noch sehr günstig ist und der Konsument einen stetigen Ausbau fordert. – So kommen die Tariferhöhungen der SBB und die Anpassungen des Tarifverbunds Ostschweiz nicht unerwartet.
Dass mit der Stadtbustariferhöhung gleichzeitig die Seniorenrabatte ganz aufgehoben werden sollen, hat mich im ersten Moment auch vor den Kopf gestossen. Besonders Rentner sind auf den öffentlichen Verkehr angewiesen und nutzen ihn meist rege. Die Aufhebung der Vergünstigungen bei den Seniorentarifen in zwei Schritten hatten wir jedoch bereits in der Gemeinderatsdebatte im September 2011 einstimmig beschlossen, um die Subventionsschere zwischen dem Tarifverbund Ostschweiz und dem Stadtbus schrittweise zu schliessen.
Weit entscheidender als der Billettpreis ist jedoch für die heutigen, meist finanziell gut gestellten Rentner ein entsprechender Service. Am öffentlichen Workshop zum Alterskonzept vom 15.Juni wurde jedoch gleich aus drei Gruppen und das unabhängig voneinander, das rücksichtslose Fahrverhalten einzelner Buschauffeure und Buschauffeusen gerügt und das, obwohl schon in der letztjährigen Fragestunde im Gemeinderat genau dieses ruppige Fahrverhalten angeprangert wurde. Wie in allen Berufsgattungen gibt es auch bei den Buschauffeuren und Buschauffeusen unterschiedliche Charakteren und unterschiedliche Leistungen. Ich hoffe, es ist die Mehrheit der Chauffeure und Chauffeusen, die sich freundlich um ihre Kundschaft bemüht. Doch auffallend ist, dass genau diese freundlichen Chauffeure bald wieder verschwinden und einzelne langjährige, mürrische Chauffeure und leider auch Chauffeusen, an Haltestellen häufig blind losfahren, obwohl sich z.B. noch ein Gast vor der Türe bemerkbar macht und vor allem, bevor ältere, gehbehinderte Passagiere auf ihrem Sitzplatz in Sicherheit sind. Es sind auch die gleichen Chauffeure, die regelmässig gegenüber Autos den Vortritt erzwingen. – Solches Verhalten kann vielleicht in den frühen Morgenstunden, wenn Zugsanschlüsse erreicht werden müssen, entschuldigt werden. Die Busfahrzeiten sind knapp bemessen. Aber Tagsüber oder bei den Sammelkursen am Abend darf der Passagier mehr Rücksicht erwarten. Bei den letzten Sammelkursen gibt es zudem überhaupt keinen Grund, Zugsanschlüsse von z.B. Winterthur nicht abzuwarten und vielleicht zwei Minuten später loszufahren. Zu dieser Zeit, wo nur wenige Passagiere ein- und aussteigen, könnten die wenigen Minuten unterwegs leicht wieder aufgeholt werden.
Meine Forderungen sind: Die Buschauffeure und Buschauffeusen müssen besser geschult, von zivilen Inspektoren vermehrt kontrolliert und im Einzelfall notwendige Massnahmen ergriffen werden. Es kann nicht sein, dass der öffentliche Verkehr in Frauenfeld für die Passagiere immer teurer und der Service immer schlechter wird! – Gleichzeitig fordere ich auch die Passagiere auf, Zivilcourage zu zeigen, nicht nur die Faust im Sack zu machen, sondern auffälliges Fehlverhalten von Buschauffeuren – oder -chauffeusen mit Busnummer und genauer Zeitangabe der Stadt zu melden. Gleichzeitig danke ich allen freundlichen Buschauffeuren und Buschauffeusen für ihre Geduld und ihren Einsatz!

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