Votum im Grossen Rat zu Geschäftsbericht und Rechnung 2007

Verena Herzog, SVP:

Ob das individuelle Fächerprofil in der Ausbildung der Lehrpersonen tatsächlich auch ein Fortschritt für den einzelnen Schüler bedeutet, bezweifle nicht nur ich, sondern auch namhafte Fachpersonen (wie beispielsweise Professor Remo Largo), die gerade in der heutigen Zeit mit vielen verhaltensauffälligen Kindern der Wichtigkeit einer Bezugsperson sehr grosse Bedeutung schenken. Auch frisch ausgebildete Lehrpersonen äussern sich in Bewerbungsgesprächen dahingehend, dass sie die kurze Nachqualifikation ungenügend und andererseits unumgänglich finden, wenn Lehrpersonen überhaupt eine reelle Chance auf dem Lehrstellenmarkt haben wollen.

Ganz klar ein Rückschritt ist zudem die knappe Ausbildung im textilen Werken, wie dies bereits Kantonsrätin Stäheli erwähnt hat. In dieser kurzen Ausbildung können die Grundfertigkeiten nicht mehr genügend angeeignet werden. Die Lehrpersonen sind nicht mehr in der Lage, die Fertigkeiten an ihre Schülerinnen und Schüler weiterzugeben. Das Fach ist für alle Kinder sehr wichtig. Ich denke dabei an den Ausgleich zu den rein intellektuellen Fächern, an die Kreativität, an das zielgerichtete, genaue Arbeiten und an die Chance für intellektuell schwächere Kinder, in den handwerklichen Fächern optimal auf das spätere Berufsleben vorbereitet und im handwerklichen Bereich durch Erfolgserlebnisse gestärkt zu werden. Dieser Bereich ist durch die neue Ausbildungsreform geschwächt worden.

Ich fordere deshalb, dass der Ausbildung im textilen Werken unbedingt sowohl zeitlich wie auch fachlich wieder grössere Bedeutung geschenkt wird.

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