Vorstoss: Fachkräftemangel an der Wurzel anpacken und die Berufsbildung stärken

Bald gehen die letzten fachlich fundiert ausgebildeten Werklehrer und Textillehrerinnen in Pension. An den heutigen PH`s wird nur noch in einer Schnellbleiche „Gestalten“ vermittelt. Ein eigentlicher Fachunterricht fehlt. Die für künftige Lehrlinge fundamentalen Fächer wie Werken und Arbeiten mit Holz, Metall oder anderen Materialien werden kaum mehr richtig vermittelt. Die Sensibilisierung für die in der Wirtschaft dringend benötigten Fachkräfte fehlt damit in der Volksschule. Es wird eine Chance verpasst, intellektuell schwächere Jugendliche, welche ihre Stärken im handwerklichen und technischen Bereich haben, für eine handwerkliche Lehre zu motivieren. Auch als Folge davon können tausende von Lehrstellen in handwerklichen und technischen Berufen nicht mehr besetzt werden. Die Lehrerbildung braucht dringend eine Neuausrichtung in diesen Fächern – auch um dem Fachkräftemangel an den Wurzeln anzupacken! Der Bundesrat wird gebeten in diesem Zusammenhang folgende Fragen in Bezug auf die Volksschule und Berufsbildung zu beantworten:

  1. In welchen Bereichen ist der Bund mit Regelungen, Koordination und Finanzierung bei der Lehrerausbildung und Pädagogischen Hochschulen involviert?
  2. Ist der Bundesrat damit einverstanden, dass die Freude am Werken früh geweckt werden soll, ein wichtiger Ausgleich zu den rein kognitiven Fächern bildet und damit für die Berufsbildung und insbesondere die technischen, handwerklichen und praktischen Berufe von grösster Wichtigkeit ist?
  3. Sieht der Bundesrat Handlungsbedarf in der Werklehrerausbildung, vor allem wenn er sich mit dem Fachkräftemangel auseinandersetzt?
  4. Wie sind die Möglichkeiten des Bundesrates einer möglichen Einflussnahme?
  5. Jährlich werden auf Bundes-, Kantons- u. Gemeindeebene tausende von Franken in teure Präventions- und Gesundheitsprogramme investiert. Andererseits wurde die Fachausbildung für Koch- und Hauswirtschaftslehrerinnen abgeschafft. Die Lektionen im Schulfach Kochen, Ernährung und Hauswirtschaft wurden gekürzt. Mit dem LP21 wird das praktische Fach durch die Umwandlung dieses Schulfachs in den Fachbereich „Wirtschaft, Arbeit, Hauswirtschaft“ vertheoretisiert. Ist der Bundesrat damit einverstanden, dass die Kantone mit der stetigen Abwertung der Ausbildung in Kochen und Ernährung eine grosse Chance zu Gunsten der Gesundheitsprävention verpassen?

http://www.parlament.ch/d/suche/seiten/geschaefte.aspx?gesch_id=20154037

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